Porter’s Five Forces

Strategisches Analysetool zur Bewertung der Wettbewerbsposition und Branchenattraktivität

Dauer: 120-180 Minuten
Anwendung: Physisch oder Virtuell
Materialien: Flipchart/Whiteboard oder digitales Whiteboard, Marker, Moderationskarten
Teilnehmende: 4-12 Teilnehmer:innen

Das Five Forces Model wurde 1979 von Michael Porter entwickelt und ist eines der wichtigsten strategischen Analysewerkzeuge im Management. Es wird typischerweise in der Strategieentwicklung oder bei der Analyse neuer Märkte eingesetzt. Das Tool hilft Teams dabei, die Wettbewerbskräfte in ihrer Branche systematisch zu analysieren und daraus strategische Handlungsoptionen abzuleiten.

Die Theorie

Die fünf Kräfte nach Porter sind:

  1. Verhandlungsmacht der Lieferant:innen,
  2. Verhandlungsmacht der Kund:innen,
  3. Bedrohung durch neue Wettbewerber:innen,
  4. Bedrohung durch Ersatzprodukte, und
  5. Rivalität unter bestehenden Wettbewerber:innen.

Jede dieser Kräfte wird anhand spezifischer Faktoren analysiert und bewertet. Beispielsweise wird bei der Verhandlungsmacht der Lieferant:innen unter anderem die Konzentration der Lieferant:innen, Wechselkosten und Bedeutung des Volumens betrachtet. Bei der Bedrohung durch neue Wettbewerber:innen spielen Markteintrittsbarrieren, Kapitalbedarf und Skaleneffekte eine wichtige Rolle.

Die Schritte im Detail

Schritt 1: Vorbereitung und Einführung

Beginnen Sie mit einer kurzen Einführung in das Modell und seine Bedeutung. Erklären Sie die fünf Kräfte und deren Zusammenhang. Stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmer:innen die grundlegende Struktur verstehen.

Beispiel: Visualisieren Sie die fünf Kräfte als Pentagon mit dem Unternehmen in der Mitte.

Schritt 2: Analyse der einzelnen Kräfte

Analysieren Sie systematisch jede der fünf Kräfte. Sammeln Sie für jede Kraft relevante Faktoren und bewerten Sie deren Einfluss auf einer Skala von 1 (schwach) bis 5 (stark). Dokumentieren Sie die Erkenntnisse und Begründungen.

Beispiel: Bei der Analyse der Verhandlungsmacht der Kund:innen könnte ein Faktor sein: ‚Hohe Konzentration der Abnehmer:innen (4/5), da 70% des Umsatzes durch drei Großkund:innen generiert werden.‘

Schritt 3: Gesamtbewertung und Ableitung von Handlungsoptionen

Erstellen Sie eine Gesamtbewertung der Branchenattraktivität. Identifizieren Sie die wichtigsten Einflussfaktoren und entwickeln Sie konkrete strategische Handlungsoptionen.

Beispiel: ‚Die hohe Verhandlungsmacht der Kund:innen kann durch Diversifizierung der Kundenstruktur und Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen reduziert werden.‘

Profi-Tipps

Achten Sie darauf, dass die Analyse nicht zu oberflächlich bleibt. Häufig werden die Kräfte nur genannt, aber nicht tiefgehend analysiert. Nutzen Sie konkrete Zahlen und Fakten wo möglich. Ein weiterer häufiger Fehler ist die isolierte Betrachtung der Kräfte – achten Sie auf die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kräften. Moderieren Sie die Diskussion so, dass alle Perspektiven einbezogen werden.

Fazit

Porter’s Five Forces ist ein mächtiges Tool zur strategischen Analyse, das bei konsequenter Anwendung wichtige Erkenntnisse für die Strategieentwicklung liefert. Der strukturierte Ansatz hilft dabei, keine wichtigen Aspekte zu übersehen und eine fundierte Basis für strategische Entscheidungen zu schaffen.